Wir müssen vorne mithelfen

Aktuell findet in Dubai die COP28 statt, die 28. Klimakonferenz. Eigentlich ein absurder Austragungsort, basiert doch der Reichtum der Gastgeber vor allem auf fossilen Energien, den Klimatreibern schlechthin.

Doch darüber müssen wir hinwegsehen. Wenn wir eine Veränderung der Klimapolitik hinbekommen wollen, brauchen wir eine globale Vernetzung von Massnahmen. Dazu ist Dialog nötig. Die Schweiz jedoch sollte an der Klimakonferenz eine viel aktivere Rolle spielen, als dies bisher der Fall war. Die Zeit drängt. Wir haben das wärmste Jahr seit Messbeginn erlebt. Extremwetterereignisse nehmen weltweit zu.

60 Grad warme Böden in Indien und Kanada oder das fast 30 Grad warme Mittelmeer sind für Flora, Fauna und uns Menschen ein Problem. Die Chance, die Erhitzung zumindest zu stoppen, packen wir nur gemeinsam.

Bundesrat Albert Rösti sollte mit guten Instrumenten und Vorschlägen an die COP28 reisen und die Schweiz als Vorreiterin präsentieren. Wir sind die, die vorne mithelfen müssten. Als privilegiertes Land haben wir eine grosse Mitverantwortung. Das reichste Prozent der globalen Bevölkerung stösst mehr CO₂ aus als die ärmeren zwei Drittel der Bevölkerung.

In Dubai sollte allen klar werden, dass der weltweite Ausstieg aus den fossilen Energien beschlossene Sache ist und sich alle auf diesen Weg machen. Dazu gehört, keine weitere fossile Infrastruktur zu bauen und keine fossile Quellen mehr zu erschliessen, aber auch etwa Tiefseeschürfungen zu bekämpfen.

Die Schweiz sollte mehr Gelder in den Katastrophenfonds einzahlen, damit die Länder, die am stärksten von der Klimaerhitzung betroffen sind, zumindest Anpassungsmassnahmen finanzieren können. Schliesslich sollte Umweltminister Rösti die Schweiz für den nachhaltigen Finanzplatz fit machen und dies auch international miteinbringen. Damit haben wir einen grossen Hebel, um die fossilen Investitionen zu stoppen.

Der Weg zu Netto-Null ist geebnet, die Schweiz sollte ihn als Vorreiterin begehen.

(Dieser Artikel ist in ähnlicher Form als Kolumne im Sonntagsblick erschienen.)