AKW, Adé

Letzten Samstag jährte sich der Unfall im Atomreaktor Tschernobyl zum 39. Mal. Der damalige Versuch, ob das AKW auch bei Stromausfall sicher sei, scheiterte. Und der Reaktorunfall inklusive Explosion wurde zum ersten zivilen nuklearen Unfall, Kategorie katastrophaler Unfall (INES 7) und setzte radioaktive Stoffe in grossen Mengen frei, die sich in ganz Europa verteilten. 1977 nahm damals der erste Reaktor in Tschernobyl seinen Betrieb auf, im Jahr 2000 wurde der letzte endgültig abgestellt, da die Behörden nach dem Unfall befanden, die 3 anderen Blöcke können wieder ans Netz, da keine Gefahr mehr für die Mitarbeitenden ausgehe. Unglaublich.

Noch heute finden sich vom damaligen Unfall erhöhte Konzentration von radioaktivem Cäsium-137 in unseren Breitengraden, beispielsweise in Pilzen. Die Halbwertszeit von Cäsium-137 beträg 30,17 Jahre.

In der Schweiz haben wir noch ältere AKW am Netz. Mitunter das älteste der Welt. Und die Diskussion über neue Atomkraftwerke ist wieder in vollem Gange, obwohl die Bevölkerung den Ausstieg im 2017 mit der Abstimmung zur Energiestrategie 2050 entschieden hat. Und obwohl wir keine Endlagerlösung haben, der Abfall aus den AKW ist zwischengelagert (früher wurde er einfach ins Meer geschmissen) und obwohl wir klar die Energiewende schaffen und aus den fossilen Energien aussteigen müssen. Denn auch Uran kommt oftmals aus autokratischen Staaten. Zudem ist die Atomkraft eine extrem teure Technologie, die auch in der aktuellen europäischen, dynamischen Stromerzeugung nicht in die Strategie passt und uns unflexibel macht. Steigen wir also aus und setzen auf erneuerbare, sichere und saubere Energie.

(Dieser Artikel ist in ähnlicher Form als Kolumne im BärnerBär erschienen.)